Letzte Woche durfte mein Sohn an den Deutschen Schachmeisterschaften der Grundschulen in Suhl (Thüringen) teilnehmen – seine Schulmannschaft hatte sich qualifiziert und er ist als einer von 6 Spielern angereist. Die Chance ihn zu begleiten habe ich gerne wahrgenommen, auch wenn ich tagsüber in Meetings hing – moderner Technik und flexibler Arbeitswelt sei Dank.
Auf der einen Seite war ich vom hohen Spielniveau der Kinder erstaunt. Auf der anderen Seite war ich entsetzt wie verbissen und angespannt einige Trainer mit den Kinder umgingen, die so meist um die 6 bis 10 Jahre alt waren. Da wurde niedergemacht und der eigenen Enttäuschung Luft gemacht. Und an dieser Stelle muss ich eine Lanze für unseren Trainer Herrn A. brechen, denn er hat unsere Kinder motiviert, das Beste aus sich rauszuholen und an das Team zu denken ohne Druck aufzubauen.
Wie hat Herr A. das gemacht?
- Er hat mit jedem Kind auf Augenhöhe gesprochen: Nach jedem Spiel bat er die Kinder die Partie soweit wie möglich aus dem Gedächtnis aufzubauen. Statt dann gleich die gemachten Fehler zu kritisieren, hat er gelobt, dass das Kind die Partie soweit rekonstruieren konnte.
- Er hat gute Züge gelobt und so dem Kind Selbstvertrauen gegeben.
- Anschließend hat er die Kinder gefragt, was sie aus ihrer Sicht hätten anders oder besser machen können.
- Falls die Kinder nicht von selbst daraufgekommen sind, hat er sie gefragt, ob sie einen Ratschlag für die nächste Partie haben möchten.
- Und zum Schluss hat er ihnen noch einmal gesagt, dass er sehr stolz auf sie war.
Zu guter Letzt hat Herr A. auch immer noch erklärt, wer in der nächsten Runde offiziell im Team spielt und wer nur in der Auswechselmannschaft spielt. Auch hier hat er seine Gedanken transparent gemacht und jeden auch einmal mindestens im offiziellen Team spielen lassen. Und die gesamte Mannschaft hat nicht einmal gemeckert, sondern sich ehrlich für den anderen gefreut.
Wer hätte gedacht, dass man beim Schach so viel über Führung lernen kann…
Euer Business Coach
Christoph