Konfliktmanagement Nr.7: Willst Du Recht haben oder etwas verändern?

Schlaubi-Schlumpf

Was hilft im Umgang mit Konflikten im Team? Heute:

Nr.7: Willst Du Recht haben oder etwas verändern?

Wer kennt es nicht: Es kommt innerhalb des Teams oder mit einer Schnittstelle zu einem Konflikt – man streitet sich über ein Thema und es fallen Behauptungen. Schnell nimmt man das Ganze persönlich.

Vor einiger Zeit habe ich in einem Meeting mit rund 20 Teilnehmern aus den verschiedensten Bereichen die Ergebnisse unserer Studie, die wir über Monate vorbereitet hatten, präsentiert. Kurz vor Ende zweifelte einer der Teilnehmer unsere Ergebnisse an und behauptete einfach, dass wir einen Fehler gemacht hätten. Mein Chef bat diesen Punkt zu klären und dann in der nächsten Sitzung vorzustellen – und ich kochte vor Wut! In den nächsten Tagen bereitete ich eine Präsentation vor, um die Behauptung nach Strich und Faden zu zerlegen. In meiner nächsten Rücksprache präsentierte ich meine Ergebnisse, doch die Reaktion meines Chefs hatte ich nicht erwartet: „Willst Du Recht haben oder etwas verändern?“

Die Frage hat mich aus dem Konzept gebracht. Ich sagte ihm, dass ich zeigen wolle, dass der Kollege falsch lag und ich richtig. Dadurch würde klar werden, dass unser Vorschlag unbedingt umsetzt werden sollte. Mein Chef zweifelte dies aber an, denn ohne die Unterstützung des Kollegen hätten wir unseren Vorschlag nicht umsetzen können. Wenn ich ihn vor allen bloßstellen würde, bräuchte ich nicht mehr mit seiner Unterstützung zu rechnen. Also schluckte ich meinen Stolz hinunter und klärte mit dem besagten Kollegen ruhig und unter vier Augen seine Bedenken – und am Ende unterstützte er unser Vorhaben!

Fazit: Manchmal hilft es sein Ego zurückzustellen um etwas umzusetzen!

Euer Business Coach

Christoph

Konfliktmanagement Nr.6: Wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis!

Was hilft im Umgang mit Konflikten im Team? Heute:

Nr.6: Wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis!

Sobald wir in Konflikten mittel- oder unmittelbar beteiligt sind, sehen wir leider nicht mehr objektiv auf die Situation. Das führt dazu, dass wir gewisse Handlungsoptionen zum einen gar nicht erst sehen oder nicht näher beleuchten, weil wir diese als für uns vermeintlich nachteilig ansehen. Dadurch vergeben wir gute Optionen den Konflikt zu lösen.

Daher ein altbekannter, aber zu selten genutzter Tipp: Nutze di Erfahrungen von anderen!

Aber warum ist das so wirksam?

1. Du schilderst die Situation einer oder mehreren Personen, die nicht in den Konflikt involviert sind. Allein durch das Erklären sammelst du meist noch einmal für Dich selbst Erkenntnisse, denn du strukturierst den Sachverhalt noch einmal neu auf.

2. Die unbeteiligten Personen stellen Dir noch einmal Verständnisfragen und können Dir so helfen, dahinterliegende Bedürfnisse der Konfliktparteien zu erkennen.

3. Es können gemeinschaftlich Ideen zur Konfliktbewältigung gesammelt werden. Anschließend können bei Bedarf die vielversprechendsten Ideen noch einmal konkretisiert werden.

Daher macht es Sinn, auf die Erfahrungen von guten Kollegen, Vorgesetzten oder Freunden zurückzugreifen. Zusätzlich können bei einem guten Vertrauensverhältnis diese einem auch einen Hinweis geben, wenn man sich auf dem Holzweg befindet – aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies sehr wertvoll ist.

Euer Business Coach

Christoph

Konfliktmanagement Nr.5: Wertschätzung hilft!

Mehrere Kollegen sitzen am Tischen und zwei geben sich die Hand

Die Erfahrung zeigt, dass es oft nicht um das Thema geht, um das vordergründig gestritten wird. Häufig geht es um mangelnde Wertschätzung – der Konflikt ist nur eine willkommene Gelegenheit. Dies lässt sich daran erkennen, dass die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt ist oder nicht gänzlich klar wird, wieso es zum Streit kam.

Vor einigen Jahren habe ich im laufenden Prozess die Jahresplanung übernommen. Mein Chef warnte mich, dass es mit der Kollegin aus dem Nachbarbereich „Probleme“ gäbe. Ich vereinbarte einen Termin und fragte sie, voran es haperte: Mein Vorgänger habe ständig das Format der Zulieferung geändert, wodurch sie viel unnötige Arbeit hatte. Ihre Verbesserungsvorschläge habe er ignorierte und ihr nicht einmal geantwortet. Zudem habe er sich bei ihrem Chef über verspätete Zulieferung beschwert – ohne zu erwähnen, dass ständig neue Anforderungen hinzukamen. Am meisten störte sie, dass sie keine Information zu den Endergebnissen bekam.

Was sollte ich also tun? Ich habe ihr erst einmal zugehört, um den Sachverhalt zu verstehen. So legte sich ihre Wut im Laufe des Gespräches. Anschließend fragte ich, was sie sich gewünscht. Daraufhin trafen wir uns regelmäßig um den Zwischenstand zu besprechen und das Zulieferungsformat zu optimieren. Am Ende des Prozesses lud ich alle Schnittstellen ein und wir plausibilisierten gemeinsam die Planungsergebnisse. Dann verschickte ich die Ergebnisse an alle und bedankte mich für die Zusammenarbeit. Nicht alles war perfekt, aber die Stimmung war gut und die Zusammenarbeit mit der Kollegin lief viel besser…

Fazit: Wertschätzung hilft – was nicht bedeutet, dass man seinen Standpunkt nicht vertreten kann. Es kommt darauf an, wie man es tut. Durch Wertschätzung geben wir dem anderen die Möglichkeit in den Lösungsmodus zu wechseln anstatt sich verteidigen und in seiner Position zu verharren zu müssen.

Euer Business Coach

Christoph

Konfliktmanagement Nr.4: Wechsel den Platz!

Was hilft im Umgang mit Konflikten im Team? Heute:

Nr.4: Wechsel den Platz!

Wenn es zu Konflikten kommt, wundern wir uns oft, warum unser Gegenüber so handelt, wie er oder sie es tut. Ohne diese Erkenntnis ist es schwierig eine Lösung zu finden, die für alle Parteien zufriedenstellend ist. Um Konflikte zu lösen macht es also Sinn, sich in die andere Person hineinzuversetzen und das hinter dem Verhalten liegende Bedürfnis zu erkennen. Wozu könnte das Verhalten des anderen gut sein?

Meisten ist das aber leichter gesagt als getan. Im Coaching machen wir das ganz pragmatisch: Der Coachee setzt sich symbolisch auf den Platz der Person, mit der er einen Konflikt hat und versetzt sich mental in dessen Lage. Oft hilft es, wenn der Coachee dabei die Augen schließt. Anschließend stellt der Coach dem Coachee Fragen zu dem Konflikt:

  • Was ist der Grund für den Konflikt aus Deiner Sicht?
  • Was würdest Du Dir wünschen?
  • Was müsste passieren damit der Konflikt weiter eskaliert?
  • Wie könnte eine Lösung aus deiner Sicht aussehen?

Die Erfahrung zeigt, dass es manchmal etwas dauert, bis der Coachee sich darauf einlässt. Dies ist ganz natürlich – wer will sich schon in die Person versetzen mit der er einen Konflikt hat? Tipp: Dran bleiben! Nach kurzer Zeit zeigt sich, dass dies sehr gut funktioniert. Und man muss kein Coach sein um dies zu machen – viel Spaß beim Ausprobieren!

Euer Business Coach

Christoph

Konfliktmanagement Nr.3: Never assume – because you make an ass out of u and me!

Was hilft im Umgang mit Konflikten im Team? Heute:

Nr.3: Never assume – because you make an ass out of u and me!

Zu deutsch: Interpretiere nichts – sonst machst du Esel aus uns beiden

In meiner Zeit als Unternehmensberater lernte ich vor über zehn Jahren einen Amerikaner kennen. Philipp war der Intermins-CEO und ich baute für ihn die Controllingthemen in dem Unternehmen auf. Eines Tages hatten wir mit der restlichen Geschäftsführung ein Meeting zur Abstimmung der Unternehmensplanung. Leider konnten wir erst 20 Minuten später anfangen, da wir keinen Beamer im Meetingraum hatten und ich diesen erst noch aus unserem Büro holen musste. Damit war schon 1/3 der Zeit herum und ich war mega gestresst!

Nach der Sitzung ärgerte ich mich bei Philip darüber, dass die Sekretärin vergessen hatte einen Beamer bereit zustellen. Zu meiner Verwunderung sah Thomas das Ganze etwas anders und fragte mich, ob ich ihr gesagt habe, dass wir einen Beamer bräuchten. Als ich verneinte, sag er zu mir: „Never assume – because you make an ass out of u and me! Chris, du bist davon ausgegangen, dass ihr klar ist, dass Du einen Beamer brauchst. Sie ist wahrscheinlich davon ausgegangen, dass Berater immer ihren Beamer mitbringen. Einfacher wäre es gewesen, wenn Du sie gefragt hättest, ob in dem Raum ein Beamer ist!”

Meine Lektion an dem Tag war: Auch wenn aus Deiner Sicht etwas klar ist, sprich mit Deinem Gegenüber und überprüfe, ob Ihr beide das selbe Verständnis habt. Damit lassen sich viele Konflikte im Team leicht aus der Welt schaffen bzw. ihre Entstehung verhindern.

Euer Business Coach

Christoph

Konfliktmanagement #2: Reden ist Silber, Zuhören ist Gold!

Viele Goldbarren

Was hilft im Umgang mit Konflikten im Team? Heute:

Nr.2: Reden ist Silber, Zuhören ist Gold!

Im beruflichen Alltag werden wir darauf gedrillt, absolut lösungsorientiert zu sein und möglichst wenig problemorientiert. Das führt leider dazu, dass wir teilweise unserem Gegenüber nicht genau zu hören, nicht analysieren was genau das Problem ist und ihm dann die erstbeste Lösung vor die Füße werfen. Insbesondere wir Führungskräfte leiden häufig unter dieser Form des Aktionismus, denn „wir haben ja keine Zeit“!

Mein Tipp: Nimm Dir die Zeit und höre Deinem Gegenüber genau zu. Versuche Deinem Impuls mit einer Lösung um die Ecke zu kommen nicht nachzugeben, sondern versuche den Sachverhalt in Gänze zu verstehen. Stelle Deinem Gegenüber im ersten Schritt nur Verständnisfragen. Die Erfahrung zeigt, dass dies oft schon helfen kann. Im nächsten Schritt kannst Du Deinem Gegenüber den Sachverhalt so wie Du ihn verstanden hast noch einmal wiedergeben, um zu überprüfen, ob Ihr das gleiche Verständnis habt. Dann kannst auch gerne Techniken aus der ‚lösungsorientierten Gesprächsführung‘ nutzen (siehe vorherige Posts).

Euer Business Coach

Christoph

Konfliktmanagement #1: Probleme, die man ignoriert verschwinden nur, um mit Verstärkung zurückzukommen!

Konfliktmanagement - Bombenexperte in Schutzkleidung entschärft eine Bombe

Was hilft im Umgang mit Konflikten im Team?

In den letzten Jahren habe ich immer wieder Konfliktmoderationen übernommen und schule neue Führungskräfte zum Konfliktmanagement. In den nächsten Tagen möchte ich Euch die meiner Erfahrung nach wirkungsvollsten Kniffe zum Umgang mit Konflikten im Team vorstellen. Heute:

Nr.1: Probleme, die man ignoriert verschwinden nur, um mit Verstärkung zurückzukommen!

Die Erfahrung zeigt, dass Probleme, die nicht offen angesprochen werden unter der Oberfläche rumoren und weitere Probleme mit sich bringen. Wie wir das letzte Mal gelernt haben, sind Probleme aber noch keine Konflikte. Was kann ich aktiv tun?

Mein Tipp: Spricht die Probleme an, die du im Team siehst. Ganz wichtig: Nur weil Du ein Problem ansprichst, heißt es nicht automatisch, dass du dies auch lösen musst! Die Erfahrung zeigt, dass allein das Benennen des Problems oft schon Wirkung zeigt. So kann es gut sein, dass es anderen Teammitgliedern gar nicht erst aufgefallen ist oder dass diese dem Problem die gleiche Wichtigkeit zu geschrieben haben. Wie oft im Leben lässt sich feststellen: Reden hilft!

Euer Business Coach

Christoph

Was ist eigentlich… ein Konflikt?

Frau boxt Mann ins Gesicht

Das Wort ist abgeleitet aus dem lateinischen Verb »confligere«: zusammenstoßen, im Widerstreit stehen, aneinander geraten, in Kampf geraten und kämpfen.

Laut der Definition des Österreichers Friedrich Glasl ist ein Konflikt »…eine Interaktion zwischen Akteuren, wobei wenigstens ein Akteur Unvereinbarkeiten im Denken/Vorstellen/Wahrnehmen und/oder Fühlen/Wollen mit dem anderen Akteur (o. anderen Akteuren) in der Art erlebt, dass im Realisieren eine Beeinträchtigung durch einen anderen Akteur (o. andere Akteure) erfolgt.« 

Noch einmal einfach erklärt:

  1. Wichtig ist erst einmal die Erkenntnis, dass ein Problem noch kein Konflikt bedeutet.
  2. Probleme sind erst einmal nur Aufgaben oder Streitfragen, deren Lösung mit Schwierigkeiten verbunden sind. Sie stellen Hindernisse dar, die überwunden oder umgangen werden müssen, um von einer unbefriedigenden Ausgangssituation in eine befriedigendere Zielsituation zu gelangen.
  3. Erst wenn es zu einem Störgefühl bei einem der Beteiligten führt, das ihn beeinträchtigt, wird aus dem Problem ein Konflikt.

Euer Business Coach

Christoph

Nirgends strapaziert sich der Mensch mehr als bei der Jagd nach Erholung!

Fuesse hoch und relaxen

Im Moment sind viele von uns im Jahresendstress – egal ob im Beruflichen als auch im Privaten. Zum einen läuft das Jahresendgeschäft, zum anderen müssen wichtige Themen und Projekte zu Ende oder für das nächste Jahr auf den Weg gebracht werden. Dann müssen auch noch Weihnachtsgeschenke besorgt werden und schnell zur Post gebracht werden. Ab Montag müssen dann zusätzlich auch noch die Kinder betreut werden und man fühlt sich wieder wie im Hamsterrad!

In diesen Zeiten ist auch wichtig, mal „Fünfe grade sein zu lassen“ und nicht zu hart mit sich selbst ins Gericht zu gehen. Genießt die Zeit auf der Couch bei einem schönen Tee oder Kaffee und legt die Füße hoch. Hört in Euch hinein und macht worauf ihr Lust habt – egal ob ein schönes Buch oder ein spannender Film; lasst mal die Seele baumeln und erholt Euch für den Endspurt…

Schreibt mir gerne in die Kommentare, wie ihr Euch erholt!

Schönen dritten Advent…

Euer Business Coach

Christoph

Bin ich dem Hypnotiseur willenlos ausgeliefert?

Mensch wird von Schlange hypnotisiert

Durch Bühnen- oder Showhypnosen, die in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen haben, wurde bei vielen Menschen ein falsches Bild geprägt. Neben der Skepsis über die Wirksamkeit hat sich auch die Angst verbreitet, dem Hypnotiseur willenlos ausgeliefert zu sein. Angewandte Hypnose hat aber damit nichts zu tun.

Die Coachees nehmen die Cybernetic-Trance-Works Hypnose (CTW) von Oliver Ruppel als eine sehr tiefe und angenehme Entspannung wahr bei der wir uns unterhalten.  Oft wird dieser Zustand auch mit dem umgangssprachlichen „Dösen“ verglichen. Demnach ist Hypnose kein Schlaf und die Coachees sind die gesamte Zeit bei vollem Bewusstsein und können sich im Anschluss an alles erinnern. Sie behalten auch die gesamte Zeit über die Kontrolle.

Dies ist aber auch ganz entscheidend: eine langfristig wirksame Veränderung kann natürlich nur erfolgen, wenn das Gefühl der „Stimmigkeit“ beim Coachee wiederhergestellt ist. Stimmigkeit bedeutet in diesem Kontext, dass der Coachee ein Teil der Welt ist und wieder locker mitspielt. Stimmigkeit ist nicht zu verwechseln mit „gutem Gefühl“ – sondern es bedeutet, wieder die eigenen Gefühle wahrzunehmen und auch zuzulassen. Dies funktioniert nicht, wenn der Hypnotiseur sich dem Coachee durch Suggestionen und Manipulationen „aufzwingt“.

Euer Business Coach

Christoph